Der Hofgarten von Schloss Rosenheim
Teil der Rosenheimer Schlossökonomie war auch ein Nutz- und Ziergarten. Auf dem Kupferstich von Michael Wening von 1701 ist der Garten durch einen Zaun gekennzeichnet. Eine gute Aussage über die Gestaltung des Gartens liefert ein im Hauptstaatsarchiv München aufbewahrter Plan aus dem Jahr 1782. Auf diesem wird der Garten als „Hof- oder Kreitl-Gartten“ bezeichnet. Der Garten bestand gemäß dem Plan aus einem durch ein Wegekreuz in vier Felder unterteilten Rechteck. An der südwestlichen Ecke befand sich unmittelbar oberhalb des Innhangs ein pavillonartiger Bau mit Zeltdach. Der Hofgarten des Rosenheimer Schlosses dürfte vielleicht die älteste Garten- bzw. Parkanlage im Raum Rosenheim gewesen sein. Noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag im Bereich des ehemaligen Hofgartens der Nutzgarten des Schloßberger Salinenbrunnwartes.
Karte der Schlossökonomie um 1800. Der Hofgarten bestand auch noch nach der Abtragung des kurfürstlichen Schlosses.
Der 2011/12 angelegte Rosengarten auf dem Schloßberg nimmt den Platz des ehemaligen Hofgartens von Schloss Rosenheim ein und greift auch dessen Gestaltungsprinzip auf. Der Rosengarten erinnert damit an einen geschichtsträchtigen Ort und ein frühes Beispiel regionaler Gartenkultur.
Karl Mair, Heimatpfleger, 2013